„Unter den Erwartungen“: Meta soll mehr Mitarbeiter in unterste Leistungskategorie sortieren

Meta soll Führungskräfte aufgefordert haben, mehr Fachkräfte in der anstehenden halbjährlichen Leistungsbeurteilung in die Kategorie „Unter den Erwartungen“ einzuordnen. Das geht aus einem Business-Insider-Bericht (BI) vom 21. Mai 2025 hervor. Das US-Wirtschaftsmedium bezieht sich auf ein internes Memo vom 14. Mai 2025, das der Redaktion vorliegt. Meta selbst habe eine Anfrage von BI dazu bislang nicht beantwortet. Auch eine Anfrage von t3n an Meta blieb bis dato unbeantwortet.
Leistungsgespräche stehen ab Juli an
Die Kategorie entspricht der niedrigsten Leistungsklasse, in die Mitarbeiter einsortiert werden können. Laut BI sollen anstatt wie bisher zwölf bis 15 Prozent jetzt 15 bis 20 Prozent der Mitarbeiter in Teams mit mehr als 150 Beschäftigten eingruppiert werden.
Dieser erweiterte Bereich umfasst offenbar auch Mitarbeiter, die das Unternehmen schon wegen eines „nicht bedauerlichen Abgangs“ verlassen haben – Metas Begriff für Mitarbeiter, die für den Betrieb als nicht kritisch angesehen werden, einschließlich derjenigen, die zurückgetreten sind oder wegen schlechter Leistungen entlassen wurden.
Der halbjährige Leistungsbeurteilungsprozess sei „eine Gelegenheit, Austrittsentscheidungen zu treffen“, zitiert BI aus dem Memo. Es wurde jedoch auch hinzugefügt, dass „es keine unternehmensweiten Kündigungen aufgrund von Leistungen geben wird.“
Die Führungskräfte sollen Mitarbeiter jedoch für leistungsbasierte Kürzungen auswählen können, basierend auf Kriterien wie einer „Unter den Erwartungen“-Bewertung. Der Beurteilungsprozess soll am 16. Juni beginnen. Gespräche zwischen Führungs- und Fachkräften zu deren Leistung sollen zwischen Juli und August stattfinden.
Low-Performer müssen gehen
Die Änderung erfolgt nur wenige Monate, nachdem Meta fast 4.000 Mitarbeiter – etwa fünf Prozent der Belegschaft – im Rahmen von leistungsbedingten Kürzungen entlassen hat.
Interne Dokumente, die Business Insider schon Anfang dieses Jahres habe einsehen können, würden darauf hindeuten, dass derartige Entlassungen zu einem jährlichen Bestandteil werden könnten.
Meta-CEO Mark Zuckerberg hat bereits Anfang des Jahres beschlossen, die Messlatte für die Leistungsbeurteilung zu erhöhen und schneller vermeintlich schwache Leistungsträger auszusortieren.